Wem es nicht gegeben ist, „aus dem Bauch heraus“ zu delegieren, dem helfen Erfahrungen und Empfehlungen von Fachleuten weiter. Alle diese Erkenntnisse lassen sich auch in der Apotheke einsetzen und im Führungsalltag anwenden. Sie weisen den Weg zum Loslassen.
Unzählige UnternehmensberaterInnen und Coachs haben zum Delegieren Leitsätze formuliert und Power-Point-Präsentationen erarbeitet. Dieses Wissen zusammen mit Informationen rund um das Delegieren präsentieren sie landauf landab dem Führungspersonal in Großkonzernen wie im Mittelstand. Und in einschlägigen Publikationen und Seminaren stehen Expertinnen und Experten gerne Rede und Antwort zu Ablauf und Tücken der Delegation.
Das winkt am Ziel
Ehe wir uns „auf den Weg machen“, fassen wir noch einmal zusammen, welche Belohnung uns am Ziel erwartet:
- Delegieren sorgt dafür, persönlich Zeit zu sparen und zugleich die MitarbeiterInnen besser zu motivieren.
- Mit dem Abschieben ungeliebter Arbeiten hat Delegation nichts zu tun.
- Vielmehr handelt es sich dabei um eine Arbeitstechnik, die dem Führenden Freiraum für neue Aufgaben schafft, zugleich MitarbeiterInnen systematisch fordert und ihnen Entwicklung möglich macht.
Erfolgsformel: einfach anfangen
Wer diese Formel so nimmt wie sie ist, und einmal versucht, sie in den eigenen Arbeitsalltag zu übertragen, hat den ersten Schritt bereits getan: den Schritt zur Delegation als selbstverständliches Führungsinstrument. Wer sich jetzt noch ein wenig theoretischen Background holt und seine Bereitschaft zum Delegieren damit unterfüttert, dem fällt das „Loslassen“, die „Übergabe“ der Aufgaben, immer leichter.
Vom Geben, Nehmen und Kommunizieren
Vertrauen ist ein wichtiges Stichwort wenn es um das Thema Delegation geht. Vertrauen beruht auch hier auf Gegenseitigkeit:
- Der Führende vertraut den MitarbeiterInnen, dass sie die Aufgabe gut erledigen werden er gibt ein Stück Vertrauen an sie ab.
- Zugleich müssen auch die MitarbeiterInnen Chefin oder Chef vertrauen können.
- Sie müssen beispielsweise sicher sein, dass sie es mitteilen können, wenn eine Aufgabe sie überfordert,
- und sie müssen darauf vertrauen können, dass bei Fehlern ein konstruktives Gespräch zustande kommt und keine Strafpredigt folgt.
Delegieren verlangt Offenheit
Transparenz gilt ebenfalls als wichtige Voraussetzung für erfolgreiches Delegieren. Die MitarbeiterInnen müssen genau wissen, welche Aufgaben sie erfüllen sollen und was das Ziel des Ganzen ist. Das verlangt ein Offenlegen von Informationen ebenso wie das Erläutern des „Warum“, das hinter einer Aufgabe steckt.
Nur wer den Durchblick hat, kann auch eigenverantwortlich handeln. Kommunikation ist deshalb ein weiteres wichtiges Stichwort. Nur wer effektiv und deutlich kommuniziert stellt sicher, dass in der Belegschaft alle Informationen auch richtig ankommen und, ebenso wichtig, dass sie auch verstanden werden.
Prüfen und evaluieren
Schließlich spielen auch Feedback und Kontrolle eine Rolle beim Delegieren. Wer Aufgaben delegiert, interessiert sich (natürlich) für die Ergebnisse, die daraus resultieren. Nur so lässt sich zudem feststellen, ob die Delegation sinnvoll war, ob die MitarbeiterInnen mit der ihnen übertragenen Verantwortung zurechtkamen.
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