Heute früh, kurz nach neun vor dem Buchladen. Meine Buchhändlerin, wie immer top gekleidet, kehrt vor ihrer Ladentür. Mit einem ziemlich unstylischen Besen, wie mir sofort auffällt. „Der ist nicht schick, tut aber seinen Dienst“, lacht sie. Und fegt weiter. Zigarettenstummel, Papierchen und Papiere, Kronkorken. „Die Pizzaschachtel und die Kaffeebecher habe ich schon eingesammelt“, sagt die unbeirrt und schwungvoll weiter fegende Dame.
Der Lockdown und die Müllberge
Im Lockdown wird gern unterwegs gegessen und getrunken, im Stehen und Gehen, Sitzen darf man ja nicht. Da fällt viel Müll an, die Mülleimer quellen über, gerne an Straßenkreuzungen, vor allem nach dem Wochenende und auch vor Läden, die weder Pizza noch Coffe-to-go verkaufen.
Wie die Apotheken, denke ich, und sehe sehr genau hin, als ich um die Ecke biege und die Stammapotheke ins Blickfeld kommt. Dort fegt keiner, ist alles schon sauber. Hat auch schon seit 7.30 Uhr geöffnet.