Hautsache Corona?

Ganz so schlimm, wie manche befürchtet hatten, kam es zwar nicht; doch das Corona-Jahr hinterließ deutliche Spuren im OTC-Umsatz der Apotheken vor Ort. Der Versandhandel wiederum darf sich freuen.

Wer Maske trägt, erkältet sich nicht so schnell. Entsprechend befürchteten die Hersteller von Schnupfen- und Erkältungsmitteln schon das Schlimmste, was ihre Umsätze im Coronajahr angeht. Doch die mehr als 22 Prozent Umsatzverlust, den die Vor-Ort-Apotheken mit Erkältungspräparaten einfuhren, durften wiederum die Versandapotheken für sich verbuchen. Dies zeigt der soeben erschienene Consumer Report Apotheke der Marktanalysefirma IQVIA.

Lieber bestellen als vor Ort kaufen

Die Deutschen blieben also lieber auf der sicheren Seite, wenn es um den Einkauf von OTC-Präparaten ging. Statt in die Stammapotheke zu gehen, bestellten sie öfter beim Versandhändler. Und die dürfen sich den aktuellen Zahlen zufolge freuen über die Pandemie.

Interessant allerdings ist, in welchen Sortimentsbereichen die Versender während der Corona-Situation besonders profitieren konnten. Hautmittel beispielsweise wurden 2020 sehr viel öfter bestellt als im Vorjahr, aber auch Produkte zur Mund- und Zahnpflege.

Abgenommen wird später

In anderen Bereichen wieder ist der Umsatzrückgang verständlich: Wer nicht auf reisen gehen kann, braucht auch keine Mittel gegen Reiseübelkeit. Und wer unter Einschränkungen gegen Corona leidet, der will sich nicht auch noch um sein Gewicht kümmern müssen: Produkte zur Gewichtsabnahme wenigstens waren im vergangenen Jahr sehr viel weniger gefragt als im Jahr zuvor. Essen und Trinken hält eben nicht nur den Leib zusammen. Sondern tut auch der Seele gut.

Foto: ©kangi