Hand aufs Herz: Wie gut kennen Sie das Sortiment Ihrer Apotheke? Wissen Sie wirklich, was sich in den Schubläden der Ziehschränke verbirgt? Welche Präparate Sie in Ihrer Sicht- und Freiwahl präsentieren? Wir raten dazu, sich up-to-date zu halten – nicht nur bei saisonalen Produkten. Und dies aus gutem Grund.
Montagmorgen in der Apotheke. Nach einer unruhigen Nacht: Die Mücken haben zugestochen, es juckt. Und in der Hausapotheke findet sich nichts, das für Linderung sorgen könnte. Der erste Weg der Woche führt deshalb in die Apotheke des Vertrauens. Dort begrüßt mich ein neues Gesicht: ein Herr Unbekannt, der sich aufmerksam-freundlich anhört, was ich brauche – ein Präparat für meine Insektenstiche und gegen den Juckreiz.
Vergeblicher Blick in den Ziehschrank
Nach einem Griff ins Regal präsentiert mir Apotheker (?) oder PTA (?) eine Packung. Auf meinen Einwand, ich hätte gerne etwas ohne Cortison, befragt mein Gegenüber den Computer. Ich gucke interessiert, auch als er nach einiger Zeit zu den Ziehschränken abwandert, zwei, drei Schubladen davon öffnet – aber nicht fündig wird.
Er fragt nach bei der Kollegin. Und als er wieder am HV erscheint, geht erneut der Griff ans Regal. Dorthin, wo direkt neben dem Cortison-Präparat die Version „ohne“ steht.
Verlustgeschäft
Ich bedanke mich und überschlage kurz: Etwa sieben Minuten hat das alles gedauert, drei Kunden mussten hinter mir warten, die Zahl der ausgetauschten Sätze lag bei etwa fünf. Exklusive der Hinweise zur Anwendung, denn die gab’s nicht.
Tipps für mehr Effektivität
Mein Fazit? Nein, nicht nur so Banales wie: Wer sein Sortiment kennt, arbeitet effektiver und kostengünstiger und tut zudem einiges für die Kundenbindung. Sondern vielmehr:
- Es lohnt sich durchaus, saisonal gefragte Produkte (mitsamt allen Alternativen) vor der Saison nochmal zu rekapitulieren. Im Moment also neben dem Mitteln gegen Insektenstiche auch Insektenschutz- oder Sonnenschutzmittel, Mittel gegen Sonnenbrand oder Verdauungsprobleme, um nur einige Beispiele zu nennen.
- Im Idealfall gibt es ein Handout fürs ganze Team, welche Produkte wann und wem empfehlenswert sind – und auch, wo sie sich befinden.
- Eine gute Abrundung sind zudem Hinweise, die die Beratung ergänzen können sowie Tipps für Zusatzempfehlungen.
©Foto: kangi