Personalsuche auf allen Kanälen

"Medizinische Fachangestellte gesucht", steht in roter Schrift auf einem weißen Blatt Papier. Dieses Papier zur Personalsuche ist in eine Klarsichthülle gesteckt und mit weißem Heftpflaster aufgeklebt.

Ganz handfest – oder über soziale Netzwerke: Viele Arztpraxen und Apotheken suchen derzeit händeringend Mitarbeiter.

Wer regelmäßig auf Instagram unterwegs ist – so wie auch wir von apotheke-in-balance – dem ist es vermutlich längst aufgefallen: Immer mehr Apotheken sehen in dem sozialen Netzwerk nicht nur eine probate Möglichkeit, sich selbst und ihre Leistungen zu präsentieren. Sie nutzen es zunehmend auch zur Personalsuche.  

„Wir suchen Dich!“ – „Komm in unser Team“ – „Wir suchen Sie als Apotheker“, liest man derzeit in den Instagram-Posts so mancher Apotheke. Potenzielle Bewerber erfahren zugleich, was sie in ihrem Job erwartet: etwa „eine Arbeitsumgebung zum Wohlfühlen, in der Du Deine Stärken voll und ganz entfalten kannst“. Fotos des Teams und Testimonials von zufriedenen Mitarbeitern wollen überdies den Arbeitsplatz schmackhaft machen. Und: Oftmals lässt sich in den Posts zur Personalsuche die Bewerbung gleich „per Knopfdruck“ abschicken – ganz unkompliziert, ohne Anschreiben oder Lebenslauf.

Personalsuche dank professioneller Ansprache

Den Weg der Personalsuche per „Insta-Post“ gehen die unterschiedlichsten Apotheken – Landapotheken ebenso wie solche in der (Groß-)Stadt, Apotheken mit Filialen genauso wie Einzelunternehmen. Und die Apotheken, so zeigt sich, geben sich richtig Mühe, um neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für sich zu interessieren. Nur wenige der Stellenangebote erscheinen „handgestrickt“; viele dagegen machen den Eindruck, dass Profis hinter der Gestaltung stecken.

Vier Tipps für die E-Anzeige

_potenzielle Mitarbeiter mit griffigem Slogan ansprechen

_Aufgaben und Rahmenbedingungen kurz schildern

_Fotos vom Team und kurze Testimonials einklinken

_zur Schnellbewerbung einladen – idealerweise per „Button“

Das ist auch gut so, ließe sich trocken anmerken. Denn der Arbeitsmarkt in Apotheken ist bekanntlich angespannt; wer Personal braucht, muss alle Register ziehen. Nur nebenbei – den Ärzten geht es nicht anders: Ein Aushang mit dem Hinweis auf die Personalsuche findet sich gefühlt in jeder zweiten Praxis, ob Allgemein- oder Facharzt.

Die altgediente Stellenanzeige im Lokalblatt hat also Konkurrenz bekommen, das merken immer mehr Mittelständler. Von der bewährten Mundpropaganda – wer sein Team ausweiten will, sollte sowohl die Kunden als auch die Mitarbeiter selbst regelmäßig darauf ansprechen – bis zu einer Annonce in den sozialen Medien wie eben Instagram oder auch Facebook.

Gehört auch dazu: Mitarbeiter halten

Darüber aber gilt es, eines nicht zu vergessen: stets dafür zu sorgen, dass der Apotheke bewährte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten bleiben. Damit wiederum lässt sich nicht frühzeitig genug beginnen, wie so manches Unternehmen bereits erkannt hat.

Wie erzählte meine PTA des Vertrauens unlängst? Ihr Chef sage ihr in schöner Regelmäßigkeit, sie könne so lange in seiner Apotheke arbeiten wie sie wolle. Immerhin rücke sie in vier Jahren Richtung Rentenalter, da müsse man doch schon einmal vorbauen. Holla, auch das ist Wertschätzung, denkt man sich. Und freut sich mit der PTA über deren Spaß an der Arbeit: „Ich kann mir sowieso nicht vorstellen, aufzuhören. Dazu gefällt’s mir viel zu gut in der Apotheke.“ Was für ein Satz.

Foto: @kangi