Die langen Winterabende laden dazu ein, „klar Schiff“ zu machen. Sprich: all das aufzuräumen, was auch während der Corona-Lockdowns liegengeblieben – oder inzwischen schon wieder in Unordnung geraten ist. Kleine Tricks helfen beim Ordnung schaffen. Und können große (und vor allem dauerhafte) Wirkung entfalten, wie ein Ratgeber zeigt.
Ach, wie sahen deutsche Wohnungen doch schön aus, nach den Corona-Lockdowns! Viele Menschen hatten das Zuhausebleiben genutzt und gründlich aufgeräumt. Mehr als das: Weggeworfen, entmüllt, verkauft und verschenkt wurden Kleidung, Kleinzeug, Kleinkariertes, das so manche Wohnung bis dahin verstopft hatte. Diese Überfülle war uns vor der Pandemie oftmals gar nicht aufgefallen. Erst die vielen Stunden zuhause ließen den Blick schweifen – und zum Müllsack greifen bzw. ins Kleinanzeigen-Portal klicken. Ordnung schaffen war angesagt.
Wo Unordnung gar nicht erst entsteht, muss später auch nicht aufgeräumt werden.
Das Chaos ist zurück
Inzwischen aber klagt der ein oder andere darüber, dass all die schön geordneten Schubladen, Schränke und (sogar) Kellerräume erneut dem Chaos anheim gefallen sind. Nun ja – an den langen Winterabenden, die wir oftmals auf dem Sofa verbringen, heftet sich der Blick nicht nur auf das Knabberzeug am Sofatisch sondern auch auf das Durcheinander darunter.
Geballtes Wissen
Uns ist in diesen Tagen ein kleines Buch in die Hände gefallen. Wir geben es gerne zu: beim Suchen im wieder unordentlichen Bücherstapel. Erschienen ist das Büchlein im Jahr 2020. Corona hatte gerade begonnen, unseren Alltag und unser Denken zu beherrschen. Und viele von uns waren damit beschäftigt, sich irgendwie in der neuen Situation zurechtzufinden. Buchtipps wurden da (selbst von uns) erst einmal zur Seite gelegt. Auch dieser Ratgeber mit seinem geballten Wissen, elegant angelegt im handlichen quadratischen Format.
Ordnung schaffen: umsetzbare Tipps
Die Lektüre lohnt sich. „Ordnung nebenbei“, wie die Autorin Gunda Borgeest ihr bei der Stiftung Warentest Buch überschrieben hat, ist nicht nur ansprechend und übersichtlich aufgemacht. Es hilft mit ganz konkreten und vor allem konkret umsetzbaren Tipps beim Aufräumen im Alltag.
Motivierend dabei: Der Ratgeber ist in Kapitel unterteilt, die den Leser in die Lektüre hineinziehen. Er kann sich aussuchen, wo sein „Ordnungsbedürfnis“ liegt: „Aller Anfang ist gar nicht schwer“, „Raum für Raum mehr Ordnung und Klarheit“, „Ihr Weg zur schönsten Ordnung“ oder als Krönung „Die neue Leichtigkeit“.
Dauerhafter Durchblick
Ein Beispiel verdeutlicht, wo es inhaltlich langgeht. Thema Badezimmer: Fegt morgens und abends eine vierköpfige Familie durch die „Nasszelle“, ist das Chaos nahezu vorprogrammiert. Borgeest zeigt, wie sich das von Haus aus verhindern, wie sich Ordnung schaffen lässt: mit Farben als Signalgeber, Körbchen zur Aufbewahrung, festen Plätzen für alles und jeden. Getreu der „goldenen Regel“, die die Autorin ihrer Leserschaft im Kapitel „Ein Bad für alle!“ ans Herz legt: „Wo Unordnung gar nicht erst entsteht, muss später auch nicht aufgeräumt werden.“ Recht hat sie.
Gunda Borgeest: „Ordnung nebenbei. Leichter und schöner leben!“, Stiftung Warentest Berlin, ISBN 978-3-7471-0110-0, 16,90 Euro (Printausgabe, auch als e-Book erhältlich)
Das Buch hat uns freundlicherweise die Stiftung Warentest zur Renzension zur Verfügung gestellt.
Foto: @kangi