Bei Bauchschmerzen: Schlüsselfragen stellen

Der respektable Bauch ist sein Markenzeichen. Bauchschmerzen allerdings dürften dem Marktpolizisten (Toripolliisi) im finnischen Oulu erspart bleiben.

Bauchschmerzen gehören Umfragen zufolge zu den häufig vorkommenden Beschwerden und können das tägliche Leben durchaus beeinträchtigen. „Die Apotheke ist für die Betroffenen häufig die erste Anlaufstelle“, konstatierte Professor Thomas Frieling im Rahmen eines digitalen Expertengesprächs. Apothekerin Kirsten Hien erläuterte, welche Eckpunkte in der Beratung am HV wichtig sind.

Die Ursachen kennen

Wie vielfältig die Auslöser von Bauchschmerzen und -krämpfen sind, zeigt eine aktuelle Umfrage (Aposcope). Professor Dr. Thomas Frieling, Helios Klinikum Krefeld, bezeichnete Bauchschmerzen denn auch als Sonderfall, „sie erregen durch die Verkrampfung der Magen-Darm-Muskulatur Elemente in der Wand des Verdauungstraktes, die auf mechanische Reize Schmerzen übermitteln“. Herkömmliche Schmerzmittel würden diese Ursache nicht beseitigen sondern „lediglich die Symptome“ unterdrücken.

Mit Kompetenz und Empathie beraten

„Die Betroffenen klagen über unterschiedlichste Symptome, die ihre Lebensqualität erheblich einschränken können“, hat Kirsten Hien, Apothekerin aus Hanau im Beratungsalltag festgestellt. „Hier sind die fachliche Kompetenz und die Empathie der ApothekerInnen und PTA im Kundengespräch gefragt“, so Hien im Expertengespräch.

Kundinnen und Kunden kämen entweder mit einem Markenwunsch in die Apotheke oder mit der Schilderung eines Leitsymptoms, wie zum Beispiel Blähungen oder Magen-Darm-Beschwerden. In beiden Fällen sei es wichtig, im Rahmen der möglichen Indikationsgebiete mit Schlüsselfragen herauszufinden, ob krampfartige Schmerzen ebenfalls eine Rolle spielen. „Denn dann sollte auf alle Fälle im Beratungsgespräch ein Spasmolytikum empfohlen werden.“

Zwei wichtige Schlüsselfragen in der Beratung: „Leiden Sie auch unter krampfartigen Bauchschmerzen?“ und „Seit wann bestehen die Beschwerden?“

„Etabliertes Spasmolytikum“

Apothekerin Hien verwies in diesem Zusammenhang auf Butylscopolamin. Der Wirkstoff pflanzlichen Ursprungs sei sowohl gut verträglich als auch krampflösend und zudem von schneller Wirkung. Und er ist nach wie vor Gegenstand der wissenschaftlichen Forschung, wie Professor Frieling betonte: „Unser Wissen über die Wirkmechanismen von Butylscopolamin als etabliertes Spasmolytikum sind durch neuere Untersuchungen entscheidend erweitert worden“.

Quelle: Digitales Fachpressegespräch „Abdominalschmerzen: Spasmolytika oder Analgetika?“, Veranstalter Sanofi, 29.10.2021

@Foto: kangi