Gesundheitspartner Apotheke

Zwei gebräunte Männerhände formen mit den Fingern ein Herz. Am rechten Handgelenk trägt das Model zwei Stoffarmbändchen.

Herz zeigen: Geht es um Gesundheitsverhalten und Prävention, können Apotheken ihre Kundschaft vielfach unterstützen.

Herz-Kreislauferkrankungen sind nach wie vor die häufigste Todesursache in Deutschland. Apotheken können ihre Kundinnen und Kunden darin unterstützen, das individuelle Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu mindern bzw. im Falle einer Erkrankung ihre Lebensqualität zu erhalten. Damit beweisen sie sich einmal mehr als Gesundheitspartner ihrer Kundschaft. Ein guter Termin, dies nach außen deutlich zu machen: der Weltherztag am 29. September 2023.

Daran hat sich in den vergangenen Jahren nichts geändert: Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nach wie vor die häufigste Todesursache in Deutschland. Wie der Deutsche Herzbericht 2021 zeigt, sind im Jahr 2020 insgesamt 121 462 Menschen an den Folgen einer Koronaren Herzkrankheit (KHK) gestorben, darunter 44 529 am akuten Herzinfarkt. Zugleich aber sei es „auffällig und erfreulich“, so der Kardiologe Prof. Dr. med. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung, „dass die Sterblichkeitsrate bei den Herzkrankheiten KHK und Herzinsuffizienz spürbar gesunken ist. Ein Trend, der sich über die letzten Jahre fortgesetzt hat.“ Und den das Statistische Bundesamt auch zur Wahrscheinlichkeit, in den Industrienationen an Schlaganfall zu sterben, vermeldet.

Den Grund für diesen Rückgang sehen Beobachter nicht nur in den verbesserten Möglichkeiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu behandeln und vorzubeugen. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch das zunehmende Problembewusstsein der Menschen. Als wichtigste Stichworte für den „Gesundheitspartner Apotheker“ gelten hier: Ernährung, Bewegung und Stressmanagement.

Immer gesundheitsbewusster

Hinsichtlich all dieser drei Faktoren nahm in den vergangenen Jahrzehnten das Wissen darüber zu, inwiefern sie Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. Zugleich wurde dieses Wissen in viele Bevölkerungsschichten getragen – nicht zuletzt auch durch Präventionsprogramme und intensive Medienarbeit.

Mediziner und Verhaltensforscher verweisen zudem auf eine Reihe von Lifestyle-Änderungen: Sportliche Aktivitäten werden nicht mehr als verzichtbare Zeitfresser betrachtet sondern gelten längst als wichtiger Beitrag um das Wohlbefinden zu stärken und Erkrankungen vorzubeugen. Die Abkehr von der deftigen Küche der Nachkriegsjahre und die Hinwendung zu leichteren und gesünderen Ernährungsformen bis hin zur zunehmenden Verbreitung von vegetarischer oder veganer Ernährung sind längst im allgemeinen Bewusstsein angekommen. Und die intensivere Thematisierung von Stress hat zumindest die Wahrnehmung dafür geschärft, dass Achtsamkeit und Entspannung im Alltag nötig ist, wenn der Mensch gesund bleiben soll. Auch wenn die zunehmende Digitalisierung oder die beständige Erreichbarkeit der Arbeitnehmer einerseits, die aktuelle, krisenbelastete Situation andererseits eher einen Burn out befördern.

Ein weiterer Faktor dürfte das zunehmende Gesundheitsbewusstsein zumindest bestimmter Bevölkerungsgruppen sein. Im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte haben immer mehr Menschen erkannt, dass sie selbst etwas für ihre Gesundheit tun müssen. Weshalb auch zunehmend mehr Menschen bereit sind, in ihre Gesundheit zu investieren.

Wichtiger Gesundheitspartner

Parallel dazu hat sich jedoch noch etwas verändert: die Bedeutung der Apotheken im Zusammenhang mit der Gesundheitsbildung. Ein Grund dafür: Vor allem bei geringen Gesundheitsbeschwerden gilt die Apotheke nach wie vor für viele als wichtige Anlaufstelle mit großer Kompetenz – auch wenn sie zuvor noch das Internet kontaktieren. Dass genau darin eine enorme Chance als Gesundheitspartner ihrer Kunden steckt, haben inzwischen auch die Apotheken erkannt.

Das gezielte Engagement der Apotheke im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen lässt sich unter dem Stichwort „Profilierung“ zusammenfassen. So hat eine Apotheke die die Thematik der Herz-Kreislauf-Erkrankungen anspricht die Chance, potenziell Betroffene frühzeitig zu sensibilisieren – noch bevor überhaupt Symptome auftreten. Sie belegt damit einmal mehr ihre Kompetenz im Gesundheitsbereich und ihr Engagement im Hinblick auf die Prävention.

Im Idealfall zeigt die Apotheke, dass ihr ihre Kunden am Herzen liegen.

Für Patienten wiederum, die bereits Probleme mit Herz- und Kreislauf haben, sind zusätzliche Produktempfehlungen sowie individuell ausgerichtete Ratschläge hilfreich. Diese Unterstützung hat zum Ziel, trotz der Erkrankung eine gewisse Lebensqualität zu erreichen und zu verhindern, dass sich der Gesundheitszustand weiter verschlechtert.

Lebensstil im Fokus

Auf den Lebensstil der Betroffenen einzuwirken ist dabei ein wesentlicher Ansatz: Rauchen, ungesunde Ernährung, Alkoholmissbrauch und mangelnde körperliche Bewegung gehören zu den Risikofaktoren für das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sie gilt es individuell zu betrachten. Wenn es ideal läuft, lassen sich durch einen veränderten Lebensstil auch bestimmte biologisch bedingte Risikofaktoren beeinflussen: Übergewicht bzw. Adipositas, erhöhter Blutdruck bzw. Blutzucker, zu niedrige HDL- bzw. zu hohe LDL-Cholesterinwerte.

Gesundheitspartner informieren individuell

Über eine Lebensstiländerung informieren – konkret: gesünder essen, Alkohol und Zigaretten meiden, mehr bewegen – lässt sich nicht nur im persönlichen Gespräch. Apotheken können dazu auch Broschüren, Handzettel oder Flyer nützen sowie Informationen auf ihrer Website incl. hilfreicher Buchtipps. Besonders hohe Außenwirkung allerdings erzielt, wer seine Kunden buchstäblich auf Trab bringt und sie spielerisch an einen gesünderen Lebensstil heranführt – etwa durch Bewegungs-, Ernährungs- oder auch Raucherentwöhnungsprogramme.

Aktionen bündeln Kompetenz

Aufmerksamkeit bei den Kunden verschafft sich, wer zum Thema „Herz-Kreislauf-Erkrankungen“ eine Aktion durchführt. Darin lassen sich mehrere Marketingmaßnahmen bündeln und die Kompetenz und das Angebot der Apotheke herausstellen – nicht zuletzt auch Phytopharmaka, die im Hinblick auf Herz und Kreislauf relevant sind.

Die Zielgruppe für eine Aktion zum „Gesundheitspartner Apotheke“ ist groß: Neben Menschen, die bereits Probleme mit dem Herzen haben gehören dazu prinzipiell alle älteren Kunden, daneben auch Leute mittleren Alters mit hohem Gesundheitsbewusstsein, die präventiv aktiv werden wollen.

Rund um alljährlichen Weltherztag, 29. September 2023, lässt sich eine entsprechende Aktion gut auf die Beine stellen. Zu diesem Datum verschafft z. B. die Berichterstattung in den Medien dem Thema „Herzkreislauf-Erkrankungen“ besondere Aufmerksamkeit.

So kann eine Aktion aussehen

  • Jede Aktion braucht ein Motto – beispielsweise: „Werden Sie aktiv für Herz und Kreislauf!“ oder „So schützt die Natur Ihr Herz!“. Die Schaufensterdekoration greift dieses Motto, z. B. mit einem überdimensionalen Styropor-Herz als Blickfang oder vielen kleineren (Plastik-)Herzen, die an Nylonschnüren hängen auf. Attraktiv dekorieren lässt sich auch mit Heilpflanzen.
  • Beratung als eine der Säulen der Aktion: Ein Wissens-Update beim Apothekenteam sichert die Kompetenz im Gespräch. Und diverse Materialien (gedruckt oder auf der Webseite) liefern den Kunden Hintergrundinformationen zum Nachlesen.
  • Produkte prominent platzieren: In dem Sortiment, das im Hinblick auf Herz-Kreislauferkrankungen hilfreich ist, haben u. a. Phytopharmaka einen wichtigen Stellenwert (Produkte gegen Herzinsuffizienz, Schwindelsyndrom, Herz-/Gefäßbeschwerden, aber auch gegen geschwollene Knöchel/Ödeme sowie Atherosklerose).
  • Für besondere Aufmerksamkeit sorgen: ein Interview mit dem Apothekeninhaber in der Regionalpresse, ein Vortrag zum Thema, ein Kochkurs, der in Kooperation mit einem Restaurant vor Ort zeigt, dass gesunde Ernährung schmecken kann, eine Nordic-Walking- oder Laufgruppe, die die Kunden wöchentlich zum gemeinsamen Bewegen einlädt.

Foto: @kangi