Daten zum Reizdarmsyndrom

Reizdarmsyndrom: Oftmals leidet die Lebensqualität.

Apothekenteams kennen sie aus ihrem Beratungsalltag zu genüge: die Klagen insbesondere von Kundinnen über wiederkehrende Bauchschmerzen, verbunden mit Blähungen oder Stuhlveränderungen. Treten diese Symptome ohne medizinischen Grund auf, gilt dies als Hinweis auf ein Reizdarmsyndrom (RDS). Ein Leiden, das die Lebensqualität der Betroffenen durchaus beeinflussen kann. In welchem Ausmaß dies geschieht, hat der Reizdarm-Report 2022 erfragt.

Schätzungen zufolge sind zwölf Prozent der Bevölkerung (insbesondere Frauen) sind vom Reizdarmsyndrom (RDS) betroffen. Die Vermutung einer weitaus höheren Dunkelziffer bestätigt der Reizdarm-Report 2022: Jeder vierte (24 Prozent) der mehr als eintausend Befragten hat in den vergangenen zwölf Monaten sehr oder eher häufig unter RDS gelitten.

Der Reizdarm-Report 2022 ist eine repräsentative Umfrage, die im Auftrag von Sanofi durchgeführt wurde. Befragt wurde eine Stichprobe von 1053 Personen der deutschen Bevölkerung zwischen 18 und 79 Jahren. Durchgeführt wurde die Online-Befragung im Dezember 2021, vorgestellt wurden die Ergebnisse u. a. bei einer Fachpressekonferenz im März 2022.

Diagnose oft langwierig

Eines der zentralen Ergebnisse der Befragung: Bis die Betroffenen wissen, dass sie unter einem RDS leiden, kann durchaus erhebliche Zeit vergehen. Als Grund für diesen langwierigen Prozess gilt auch die Vielfalt der Symptome. Diese können sich in Auftreten und Intensität von Fall zu Fall gravierend unterscheiden. Was die Erkrankung im Einzelfall schwer zu fassen macht.

Und so kann es dauern, bis der Arzt ein RDS diagnostiziert. Sofern dies überhaupt geschieht: Dem Report zufolge bekamen nur gut 40 Prozent der Betroffenen das von ihnen vermutete Leiden von einem Arzt bestätigt. Bei fast jedem fünften Befragten hat dies mehr als ein Jahr gedauert, bei acht Prozent mehrere Jahre.

Zu den häufigsten Auslösern der Beschwerden gehören dem Report zufolge übrigens emotionaler Stress und Zeitdruck. Diese Zusammenhänge allerdings seien oftmals erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Experten raten daher zur Dokumentation von Symptomen, Stimmung und Ernährungsgewohnheiten. Dies könne den Betroffenen dabei helfen herauszufinden, wann und warum Beschwerden auftreten.

Belastende Beschwerden

Auch wenn die Beschwerden bei Menschen mit Reizdarm häufig unterschiedlich und diffus sind: Als besonders belastend nannten mehr als 75 Prozent der Befragten Verdauungsbeschwerden, Schmerzen und Krämpfe. Blähungen empfanden sie im Vergleich zu Durchfall als deutlich unangenehmer. Jeden Dritten belastet zudem der Einfluss des RDS auf die Lebensqualität – etwa nicht spontan sein zu können.

Darüberhinaus leiden die Betroffenen unter der Tabuisierung des Themas. Gerade im beruflichen Umfeld ist es der überwiegenden Mehrheit (70 Prozent) der im Reizdarm-Report 2022 Befragten unangenehm, über ihre Beschwerden zu sprechen. Im privaten Umfeld dagegen finden sich Betroffene offenbar besser aufgehoben: Nur zwei von zehn Betroffenen haben Hemmungen, Familie oder Freunden von ihrem Reizdarm zu berichten.

RDS in der Apotheke

Dem Apothekenteam kommt angesichts dessen eine durchaus besondere Aufgabe zu: das Phänomen Reizdarmsyndrom und die Betroffenen ernst zu nehmen und entsprechende Empfehlungen auszusprechen. Einen Ansatz bieten hier die in der Presseveranstaltung angesprochenen aktuellen Behandlungsleitlinien. Sie führen zur Linderung der belastenden Symptome unter anderem pflanzliche Arzneimittel auf, etwa reines Pfefferminzöl.

Und, auch dies lässt sich aus Studien herauslesen: Körperliche Aktivität könnte einen positiven Effekt auf RDS haben. Entsprechend ließe sich die Beratung in der Apotheke durch Tipps etwa zur Bewegung und Entspannung ergänzen.

Quelle: Digitale Presseveranstaltung „Tea-Time mit Buscomint® bei Reizdarm“, 9. März 2022, Veranstalter Sanofi-Aventis

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