Außenaktionen: Aktiv vor der Apotheke (1)

Apothekenkunden schwirren um die Außenaktion
Das Ziel: Kunden umschwirren die Apotheke – wie Falter die Blumen.

Außenaktionen bieten Apotheken eine gute Gelegenheit, bereits „vor der Tür“ mit der Kundschaft in Kontakt zu kommen. Ein Informationsstand „draußen“ sorgt für Aufmerksamkeit und hat Magnetwirkung sowohl auf Stammkundinnen wie auf (potenzielle) Neukunden. Klimabedingt eignen sich für diese außerhäusigen Marketingaktivitäten natürlich vor allem die wärmeren Monate. Wir zeigen, worauf es bei Außenaktionen ankommt.

Ein sonniger Samstagvormittag Ende Mai, in der lauen Luft bummeln die Menschen durch die Innenstadt. Vor dem Eingang zur Apotheke leuchtet ein rapsgelber Sonnenschirm und zieht die Blicke auf sich. Eine junge Frau, Angela Meier, wie das Namensschild an ihrem (gelben) T-Shirt zeigt, überreicht den Passanten Informationsmaterial zum Thema Sonnenschutz, beantwortet Fragen zu den Themen UV-Strahlung und Lichtschutzfaktor, verteilt Gutscheine, die Interessierte in der Apotheke gegen ein Pröbchen Sonnenschutzmittel tauschen können und lädt die Interessenten zudem dazu ein, einmal ihren Hauttyp analysieren zu lassen.

Serie Außenaktionen: In vier Folgen erfahren Sie, worauf es ankommt bei Planung und Durchführung.

Auf einem Stehtisch liegt Infomaterial aus, ein nebenstehender Plakataufsteller bringt das Thema auf den Punkt: „Empfindliche Haut? Sonnenallergie? Wir bringen Sie hautgesund durch den Sommer.“ Die Tür zur Apotheke steht weit offen. Drinnen leuchtet eine Pracht gelber Papierblüten, das Sonnenschutzsortiment ist unübersehbar in einer Zweitplatzierung aufgebaut. Und ebenso unübersehbar ist das Poster mit dem Hinweis: „Welcher Sonnenschutztyp sind Sie? Bei uns erfahren Sie es!“.

Außenaktionen: Signale setzen

Der gelbe Sonnenschirm im eben skizzierten Beispiel hat eine Signalwirkung, die über die reine Anziehungskraft der Farbe Gelb hinausgeht: Apotheker und PTA, die mit einer Außenaktion ihre Apotheke verlassen und vor die Tür treten, kommen den Kunden entgegen.

Dies ist für viele Vorübergehende ungewohnt und steigert bereits deren Aufmerksamkeit. Denn die Fassade der Apotheke ist ihnen vertraut, sie kennen deren Logo und sehen immer wieder mal ins Schaufenster – einen gelben Schirm und einen Infotisch jedoch, die sie in ihrem Schritt, mit dem sie sonst an der Apotheke vorbeigehen bremsen, nehmen sie als ungewöhnlich wahr.

Außenwirkung

Außenaktionen, die naturgemäß vor der Apothekentür stattfindet, zeigt mehrfachen Effekt:

  • Stammkunden realisieren, dass ihre Apotheke anders handelt als sonst.
  • Sie freuen sich darüber, die ihnen bekannte Mitarbeiterin einmal außerhalb der Offizin zu sehen.
  • Bei Passanten, die die Apotheke noch nicht kennen, besteht die realistische Chance, dass sie die Apotheke besuchen, um z. B. den überreichten Gutschein einzulösen oder sich kurz entschlossen tatsächlich einem Hauttest zu unterziehen.
  • Dabei wiederum nehmen sie die Apotheke als Ganzes wahr: Atmosphäre, Sortiment und Beratungsangebot, das Apothekenteam mit seiner Beratungs- und Kundenkompetenz.
  • Und: Die Aktivitäten der Außenaktion wirken sich auch positiv auf den Umsatz aus. 

Themen für draußen

Nicht alle Aktionen lassen sich auch nach außen tragen. Ein Grund dafür ist, dass Wetter und Aktionsthema zusammenpassen sollten. Wer im Januar vor der Apotheke über das Thema Winterhaut informiert, wird nicht einmal mit viel heißem Tee oder einer Tasse Glühapfel die Kunden dafür begeistern, länger als nötig in der Kälte stehen zu bleiben.

Geeignete Themen für eine Aktion, die auch den Raum vor der Apotheke einbezieht, sind in den frühen Sommerwochen neben dem Sonnenschutz z. B. „Gewichtsreduktion“, „Frühjahrsfitness“ oder „Umwelt“. Im Sommer selbst kann die Aktion u. a. das Thema Fußpflege ansprechen, in den frühen Herbstwochen die Vitamine und Mineralstoffe, die Herzgesundheit, die Hautpflege nach dem Sommer oder auch das Thema Mundhygiene (zum Tag der Zahngesundheit im September).

Außenaktionen terminieren

Angenehm sollten die Temperaturen also sein, und ein Ausweichtermin, von vornherein mit eingeplant, verhindert, dass die Aktion bei Dauerregen buchstäblich ins Wasser fällt. Das Wetter ist schwer berechenbar. Doch die Ferienzeiten stehen lang im Voraus fest und eignen sich nur bedingt für eine Aktion – der Zuspruch dürfte dann zu gering ausfallen. Bessere Termine für eine Außenaktion bieten ferienfreie Zeitfenster im Frühsommer oder nach den Sommerferien.

Der zweite Grund dafür, dass sich nicht jedes Aktionsthema nach außen tragen lässt, liegt in der gesetzlichen Vorgabe: „Außerhalb der Apothekenbetriebsräume – also auch direkt vor der Apothekentür – dürfen apothekenpflichtige Produkte nicht veräußert bzw. beworben werden“, fasst es Katja Förster, Presse und Öffentlichkeitsarbeit Hessischer Apothekerverband e.V., zusammen. „Möglich ist dies aber durchaus für den Teil des Sortiments, der nicht apothekenpflichtig ist, bspw. Kosmetika, Diätprodukte o. ä.“

Foto: @kangi