Echte Pfefferminze liefert medizinisch wertvolle Inhaltsstoffe.
Funktionelle Magen-Darm-Beschwerden sind Studien zufolge in der westlichen Welt weit verbreitet. Nur wenige Betroffene jedoch gehen deshalb eigens zum Arzt – möglicherweise aus falscher Scham. Für das Apothekenteam als niederschwelligem Ansprechpartner bedeutet dies durchaus eine Herausforderung in der Beratung. Eine Presseveranstaltung lieferte ein Wissens-Update zu Reizmagen, Reizdarm und Co.
Mehr als 40 Prozent der Bevölkerung sind in der westlichen Welt von funktionellen Magen-Darm-Beschwerden betroffen, so das Ergebnis einer groß angelegten Studie. Die Zahl der Betroffenen liegt in Deutschland demnach bei etwa 15 Prozent. Aber, auch das zeigt die Erhebung zu Reizmagen, Reizdarm und Co: Nur etwa fünf Prozent dieser Menschen kommen wegen ihrer Beschwerden in die Arztpraxis. Für Apotheken, niederschwelliger erreichbar als Ärzte, könnte dies durchaus eine Herausforderung sein – sowohl im Hinblick auf den fachlichen Background als auch die diskrete Beratung.
Variable Ursachen
Die Ursachen dieser Beschwerden können vielfältig sein, wie Prof. Dr. med. Ahmed Madisch auf einer Pressekonferenz in Hamburg darstellte. „Es gibt nicht den typischen Patienten oder einen typischen Auslöser“, so der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie (Agaplesion Krankenhaus, Centrum Gastroenterologie Bethanien, Frankfurt a. M.). Neben Mikroentzündungen seien u. a. beispielsweise auch Magen-Darm-Infekte häufige Auslöser.
„Bei funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen sehen wir Gastroenterologen sehr variable Ursachen“, bestätigte Prof. Dr. Martin Storr, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie (Zentrum für Endoskopie, Starnberg, Zentrum für Innere Medizin, Gauting). Die Ursachen reichen demnach von der Zusammensetzung des Mikrobioms über genetische Komponenten bis hin zu Entzündungen. Während man in klinischen Studien Reizdarm und Reizmagen gut voneinander abgrenzen könne, sehe dies im Praxisalltag jedoch ganz anders aus, erläuterte Storr. „Symptome wie Schmerzen, Blähungen, Völlegefühl oder Krämpfe kommen bei beiden Befunden vor.“
Belastend: Reizmagen, Reizdarm und Co
Wichtig sei in jedem Fall, so die Experten, funktionelle Magen-Darm-Beschwerden ernst zu nehmen. Zwar seien sie nicht lebensbedrohlich, würden die Betroffenen jedoch sehr belasten, betonte Madisch. Allerdings: „Momentan können wir in erster Linie nur die Symptome behandeln.“ Da Betroffene in der Regel über mehr als nur ein Symptom klagen, empfehle sich zur Behandlung funktioneller Verdauungsstörungen eine multimodale Therapie, so Storr: „Pflanzliche Präparate können hier sehr gut zum Einsatz kommen, da sie durch ihr Multi-Target-Prinzip ein breites Wirkspektrum bieten“.
Evidenzbasierte Phytotherapie
Beide Referenten betonten ebenfalls: Relevant sei, dass die eingesetzten Präparate über eine entsprechende Studienlage verfügen würden und entsprechend evidenzbasiert seien. „Das ist zum Beispiel bei Carmenthin® mit dem gut erforschten Wirkstoff Menthacarin® der Fall“, erläuterte Storr.
Die hochdosierte Pfefferminzöl-Kümmelöl-Kombination, so der Experte weiter, habe überdies den positiven Aspekt, dass sie sich nicht nur an mehrere Beschwerdebilder richte sondern auch langfristig eingesetzt werden könne. „Patienten mit funktionellen Verdauungsbeschwerden müssen oft über einen längeren Zeitraum behandelt werden.“ Aktuelle Daten würden eine zunehmende Wirkung von Menthacarin® bei Langzeiteinnahme von bis zu zwölf Monaten belegen.
Quelle: Pressekonferenz „Carmenthin®“, Veranstalter Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG, Hamburg, 18. April 2023
Foto: @Cozine, shutterstock