Jeder vierte Mensch in Deutschland erklärte einer Umfrage zufolge, schlecht zu schlafen, fast jeder Fünfte zwischen 18 und 31 Jahren klagt über Insomnie. Nächtliches Grübeln nennen Betroffene dabei als besonders belastend. Eine Presseveranstaltung lieferte dazu Hintergrundinformationen und ging der Frage nach, was sich gegen Schlafprobleme tun lässt.
„In unsere Schlafambulanz kommen Patienten, die in einem regelrechten Grübelzirkel gefangen sind, der sich auf den Schlaf auswirkt“, berichtete Dr. Tatjana Crönlein auf einer Pressekonferenz rund um das Thema Schlaf, veranstaltet von Schwabe. Die Psychologische Psychotherapeutin und Somnologin, PD an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Regensburg am Bezirksklinikum erläuterte, warum Probleme und Sorgen nachts bedrohlicher erscheinen als am Tag. Mit der möglichen Folge, dass nächtliches Grübeln den Schlaf stört.
Ursächlich dafür sind u. a. chronobiologische Rhythmen aber auch hormonelle Einflüsse. Wer unter Ein- und Durchschlafstörungen leide, solle zunächst den möglichen Ursachen nachgehen und ggf. fachliche Hilfe suchen – etwa beim Hausarzt oder einer Beratungsstelle.
Anlaufstelle Apotheke
Wer in der Apotheke um Hilfe nachfragt, sei oftmals bereits beim Arzt gewesen, so die Erfahrung von Klaudia Heimes, Apothekerin in Neuss. Immerhin drei von vier Kundinnen und Kunden hätten bereits um ärztliche Hilfe angefragt, seien dann aber an die Apotheke verwiesen worden.
„Unabhängig vom Alter fragen immer mehr Menschen in der Apotheke nach einem Mittel, um besser schlafen zu können“, berichtet die Apothekerin. Die Frage, ob nachts die Gedanken kreisen, bejahe heute jeder Zweite. „Das war vor zehn Jahren noch ganz anders. Aber die Belastungen nehmen bei allen Menschen zu.“
Richtig handeln
Eine starke psychische Belastung sowie innere Unruhe sollte jeder Mensch ernst nehmen, empfahl Prof. Dr. med. Göran Hajak, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Sozialstiftung Bamberg, Stv. Ärztlicher Direktor des Klinikum Bamberg. Starke Belastung und innere Unruhe „bedeuten Stress für Körper und Seele“. Und dies wiederum könne ernsthafte körperliche Probleme nach sich ziehen.
Zudem bestehe die Gefahr, Depressionen zu entwickeln. Hajak riet daher auch zu einer ehrlichen Selbstwahrnehmung ( „Wie geht es mir wirklich?“) und zu einer frühzeitigen und richtigen Reaktion auf die Belastungssituation. „Eine gute Hilfestellung bieten uns hier moderne, evidenzbasierte Phytopharmaka.“
Hilfe aus der Apotheke
Chemisch-synthetische Arzneimittel empfiehlt denn auch Apothekerin Heimes „nur für einen kurzen, begrenzten Zeitraum“, etwa „wenn ein Kunde endlich einmal ein Wochenende durchschlafen möchte“. Dabei informiere sie ausführlich über die (Begleit-)Wirkungen der Mittel. Pflanzliche Alternativen aus Passionsblume, Baldrian und Hopfen würden ebenfalls sedierend wirken, so Heimes, könnten jedoch durchaus zur nächtlichen Trittunsicherheit oder Tagesmüdigkeit führen.
Durch eine andere Wirkweise überzeuge Lasea® (Arzneilavendelöl Silexan®), so Klaudia Heimes: „Es lindert innere Unruhe, kreisende Gedanken und Ängstlichkeit und bessert dann in der Folge auch den Schlaf.“
Nächtliches Grübeln: Zehn Tipps
Abrundend zur Presseveranstaltung gab es zehn Tipps, die kreisende Gedanken stoppen, die innere Ruhe stärken und den Schlaf bessern können. Sie eignen sich beispielsweise auch als Ergänzung einer Aktion zum Thema „Frühjahrskur“ und lassen sich im Gespräch oder per Handzettel an die Kunden weitergeben. Kurz gefasst sind dies Folgende:
- Für Ablenkung sorgen: die Gedanken mit Neutralem beschäftigen.
- Ein manuelles Hobby pflegen: Kopf und Hände fordern, dann können die Gedanken nicht abschweifen.
- Feste Grübelzeiten einplanen: Grübeln nur in einem festen Zeitfenster von 15 Minuten – und dann: „Stopp!“
- Raus aus dem Bett: aufstehen und das Schlafzimmer verlassen, erst bei Müdigkeit zurück ins Bett gehen.
- Die Stimme im Kopf vertreiben: mit Hörbuch oder Musik das belastende Gedankenkarussell stoppen.
- Seine positive Einstellung verstärken: negative Gedanken in positive umformulieren, diese aufschreiben und tagsüber wiederholen.
- Mehr lachen: etwa durch bewusstes Ansehen lustiger Filme.
- Mit den Zehen wackeln: löst Muskelspannungen und raubt dem Gehirn Energie, die es nicht mehr zum Negativ-Denken parat hat.
- Achtsamer sein: täglich ein paar Minuten inne halten und auf die innere Stimme hören.
- Hilfe annehmen: Es ist kein Zeichen von Schwäche sondern von Stärke zu akzeptieren, dass man nicht immer alles alleine schafft.
Quelle: Pressekonferenz „Wenn uns Sorgen um den Schlaf bringen“, Veranstalter Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG, Teilnahme online, 8. Februar 2023
Foto: @kangi